“Was bedeutet es, ein Erbe zu tragen, das nicht das eigene ist? Mein Name, meine Haut, meine Sprache.”

In einem indigenen Dorf Mexikos aufgewachsen, als Sklavin an die Golfküste verschleppt, an die spanischen Konquistadoren verschenkt, als Übersetzerin und Vermittlerin beim Eroberungsfeldzug durch Mexiko eingesetzt, Mutter eines gemeinsamen Kindes mit Hérnan Cortés – das sind die Eckdaten von Malinches Leben. Doch was von ihr in Erinnerung blieb, sind mannigfaltige Bilder, Erzählungen und Zuschreibungen: Malinche als Urmutter Mexikos, als Verräterin, als Ikone oder als transkulturelle Vermittlerin.

Das Performance-Kollektiv schall&kreck bringt die Figur der Malinche zum Sprechen und Tanzen. In einer Verschränkung aus Schauspiel, Tanz, Klang, Kostüm und Videoart werden patriarchale und koloniale Narrative enttarnt und hinterfragt. schall&kreck legt die Suche nach Malinches Geschichte in ihre eigenen Hände und versetzt sie in einer multimedialen Performance in einen Reflektionsprozess, der in einem Strudel (de)kolonialer Geschichtsschreibung mündet.

VON UND MIT
schall&kreck: Elisa Marschall, Aylin Kreckel, Marcela Ruiz Quintero, Mirella Drosten, Theresa Mielich, Anna-Sophia Backhaus, Liz Pfannenschmidt, Björn Nienhuys

GEFÖRDERT VON
Gefördert vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Kulturbüro der Stadt Dortmund, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und LWL Kulturfonds.